In den vergangenen Spielen war dies oft ein Problem. Als dann der Zittauer Thomas Klinger mit dem fünften Foul das Spielfeld verlassen musste, war der Weg zum Korb endgültig frei. Mit 81:61 konnte der BCO das Spiel deutlich gewinnen und sich somit den Vizemeistertitel der Oberliga Sachsen erkämpfen. Dies war die bisher beste Platzierung einer Ottendorfer Herrenmannschaft in der Oberliga Sachsen.
Zu Beginn des ersten Viertels steckte den Ottendorfern die lange Fahrt nach Zittau scheinbar noch in den Beinen. Schnell führte Zittau mit 10:4. Nach der Auszeit von Coach Schmöller stand der BCO besser in der Verteidigung und fing nun auch an besser zum Korb zu spielen. Bis zum Ende des Viertels konnte der Rückstand auf 16:13 verkürzt werden. Im zweiten Viertel war nun Kapitän Christian Witt zur Stelle. Durch einen Dreier und zwei Freiwürfe zu Beginn konnte die erste Führung erspielt werden. Doch wieder waren es Nachlässigkeiten in der Verteidigung, welche Zittau sofort bestrafte. Der BCO zeigte in diesem Spiel allerdings seine eigentliche Stärke. Immer wieder wurde der gegnerische Korb attackiert. Zittau wusste sich meist nur mit Fouls zu helfen. Mit sieben von acht Freiwürfen in diesen Viertel, konnte der BCO nun endlich auch mal die vermeintlich einfachen Würfe treffen. Allen voran der Kapitän, welcher alle seiner vier Freiwürfe treffen konnte.
Beim Stand von 30:31 zur zweiten Hälfte, konnte man bisher keinen Unterschied zwischen dem Tabellenletzten aus Zittau und dem Tabellenzweiten erkennen. Doch dies sollte sich nun ändern. Endlich schaffte es der BCO die Spieler von Zittau unter Druck zu setzten. Immer wieder konnte man so Fehlpässe erzwingen und schnelle Punkte erzielen. Auch der Center wurde nun besser eingebunden. Sandro Schöttler erzielte acht seiner zehn Punkte in diesem Viertel und konnte kaum noch aufgehalten werden. Ein 8:3 Lauf bis zur dritten und ein 9:3 Lauf bis zur fünften Minute brachte die erste deutliche Führung in diesem Spiel. Nach dem dritten Viertel stand es 48:56 gegen die Gastgeber aus Zittau.
Im letzten Spielabschnitt machte der BCO weiter wo er aufgehört hatte. In der Verteidigung wurde aggressiv gespielt, wobei vor allem der Zittauer Aufbauspieler immer wieder gedoppelt wurde und so den Ball verlor. Ottendorf konnte diese Steals sicher zu einfachen Punkten umwandeln. Auch im Set-Play gelang es dem BCO immer wieder die Center anzuspielen, welche nun Ihr Überlegenheit immer wieder demonstrierten. Doch der Mann des Viertels war Stefan Weier. Mit der Ansage zum Coach "ich werd jetzt noch einmal los legen, dann komme ich raus" ging er auf das Spielfeld. Kaltschnäuzig wie immer erzielte er zwei Dreier und einen Korbleger aus unmöglicher Position. Die letzten Punkte des Spieles erzielte der "Champ", Thomas Brockmann, per Korbleger zum 61:81 Endstand.
Durch diesen Sieg konnte der BCO nach einer Saison mit Höhen und Tiefen den Vizemeistertitel holen. Doch dem ungeschlagenen Meister BC Dresden konnte in dieser Saison keine Mannschaft das Wasser reichen. Im Laufe der Saison musste der BCO einige Rückschläge verkraften, doch immer wieder fand die Mannschaft zusammen. Viele Spieler mussten sich erst an das Niveau der Oberliga gewöhnen. Auch wenn in dieser Saison viele Spiele glücklich und durch Kampf gewonnen wurden, konnte man ab und an das Potential der Mannschaft erkennen. Dies war die erste Spielzeit dieser neu zusammengestellten Mannschaft. In der Sommerpause wird es sicher wieder zu einigen Veränderungen kommen, doch der Kern der Mannschaft wird auch in der kommenden Saison an den Start gehen. Man kann jetzt schon gespannt sein, wie die Mannschaft sich über die Pause weiterentwickeln wird.
Für den BCO spielten: Manuel Naumann, Sebastian Peters (3), Stefan Weier (8), Peter Rettig (8), Patrick Hartwig (6), Christian Witt (13), Maik Weidner (17), Thomas Brockmann (2), Denny Clauß, Sandro Schöttler (10), Leopold Schubert (14), Coach Eric Schmöller
Text: Martin Ranft
