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Doch diese hielt nicht lange, denn nun machten die Ottendorfer ernst. Zwar wurden die ersten sechs Zähler der Gastgeber in der zweiten Periode allein an der Freiwurflinie erzielt, trotzdem war nun zu erkennen, dass die Offensivmechanismen besser griffen. Der Ball lief flüssiger, die Pässe kamen präziser und es wurde geduldig auf den offenen Schützen gewartet. Ein 15:7-Lauf, zu dem 8 (!) verschiedene BCO-Akteure Punkte beisteuerten, sorgte für einen Sieben-Punkte-Vorsprung (32:25), der kurz vor dem Pausenpfiff durch einen erfolgreichen Dreier von Veteran Dirk Thomas noch auf zehn Zähler (40:30) ausgebaut werden konnte.

Einen Schönheitspreis hatte die Partie schon in Hälfte eins nicht verdient, aber was nun im dritten Viertel folgte, spottete jeder Beschreibung. Ballverluste und Nickligkeiten en masse, aber Körbe aus dem Feld blieben eine absolute Rarität. Besonders mager war die Ausbeute der HSG, die nur vier Punkte aus dem Spiel heraus erzielen konnten und somit wenig verwunderlich zehn Minuten vor Schluss mit 55:39 ins Hintertreffen geriet.

Zu Beginn des vierten Abschnitts keimte zum letzten Mal wieder etwas Hoffnung bei den Gästen auf, als der Rückstand auf 59:49 verkürzt werden konnte. Doch die hohe Foulbelastung und die aggressive Verteidigung des BCO machte den tapfer kämpfenden Schlusslichtern dann doch zu sehr zu schaffen, um noch eine Siegchance zu haben. Die Schiedsrichter trugen mit insgesamt 60 Foulpfiffen ihren Teil zu dem sehr zerfahrenen Spiel bei, jedoch attackierten die Ottendorfer auch taktisch clever ein ums andere Mal den Korb und provozierten dadurch Fehler in der gegnerischen Defensive. Ein Spezialist darin ist Neuzugang Christian Witt, der allein im Schlussviertel zehnmal an die Linie geschickt wurde, acht seiner insgesamt 18 Punkte in dieser Phase erzielte und damit wesentlich zum letztendlich deutlichen 78:56-Sieg beitrug.

Nachdem es zuletzt sehr an der Freiwurfquote haperte, hatten die Ottendorfer in diesem Spiel viel Gelegenheit zum Üben. Und es trug  schon erste Früchte, auch wenn 33/55 (60% Quote) von der Linie natürlich noch ausbaufähig ist.

 

Für Ottendorf spielten: A. Henke (8 Punkte), R. Kaule (3), M. Mittag (1), C. Müller (9), M. Naumann (6), R. Pörner (4), E. Schmöller (10), T. Täubrich (4), D. Thomas (15), C. Witt (18)

 

Autor: Kai Gleisberg