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BC Ottendorf-Okrilla 2. - BSG Ostsächsische Sparkasse 63:55 (25:30)

Besonders bedeutsam war direkt Duell Nummer eins mit den Gastgebern der Sparkasse, da ein Sieg den 4. Platz sichern würde. Der Start in die Partie gestaltete sich allerdings holpriger als eine Kutschfahrt auf Kopfsteinpflaster - ohne offensiven Rhythmus und mit Patzern in der Verteidigung lässt sich generell schwer eine Führung aufbauen, aber wenn dann der Gegner ohne Probleme fünf Dreier im ersten Abschnitt versenkt, sollte einem das zu denken geben. Die Hausherren taten genau das und zogen zunächst auf 12:18 davon. Zwar lief der BCO auch im zweiten Viertel dem Rückstand hinterher, doch erhöhtes Zupacken im Defensivverbund machte es nun dem Gegner deutlich schwerer, zu weiteren Punkten zu kommen. Lediglich drei Würfe aus dem Feld konnten diese platzieren, den Rest der zwölf Zähler mussten sie sich klassisch mühsam an der Freiwurflinie verdienen. Auf der anderen Seite waren es vor allem wieder der oberligaerfahrene Maik Weidner und Tom Bürger, die durch variantenreiches Offensivspiel dagegenhielten.

Nach dem Seitenwechsel (25:30) kehrte wieder der Schlendrian ein ins Ottendorfer Spiel. Viele unnötige Ballverluste und Pässe aus der Kategorie "WTF?" bauten den (immer noch führenden) Gegner wieder auf und hatten eine dreiminütige Durststrecke zur Folge (47:33). Die unermüdlich in der Zone ackernden Sven Daehne und Florian Gruber verkürzten dann noch zum Ende der Periode mit sechs Zählern in Serie und hielten die Sieghoffnungen weiter am Leben.

"Save the best for last" - frei nach Vanessa Williams hoben sich die Gäste aus Ottendorf das Feinste zum Schluss auf. Wie ein Meisterchirurg sezierten sie nun die Freitaler Defensive mit feinen Zuspielen. Die große Aufstellung, bestehend aus Weidner, Daehne, Gruber, Genz und Bürger, spielte ihre Stärken in der "Paint", wie die Zone auch genannt wird, gnadenlos aus. Immer wieder wurde der besser postierte Mann gefunden, oft auch mit Pässen auf kleinstem Raum. Allein drei "And Ones", sprich erfolgreicher Korb plus Bonusfreiwurf, konnten innerhalb von drei Minuten angehäuft werden. Und vier Minuten vor Schluss war es dann soweit: Die erste Führung des Spiels (50:49). Der BSG gelang es nur noch sporadisch dem weiter Fahrt aufnehmenden Frachtzug BCO-2 entgegenzuwirken, es fehlten jetzt die zündenden Ideen und auch etwas das Glück gegen einen gut stehende Ottendorfer Mannschaft. Ein 11:0-Lauf, geschultert von Weidners sieben (von insgesamt 20) Zählern, sorgte dann für die Entscheidung und den 63:55-Erfolg.

BC Ottendorf-Okrilla 2. - SV Lok Nossen 66:62 (29:34)

Einen ähnlichen Verlauf nahm auch das folgende, bedeutungslose Spiel gegen den SV Lok Nossen. Der BCO hielt die Begegnung von Beginn an eng, lag aber konstant zurück. Die abgezockten Nossener, die schon seit gefühlten Jahrzehnten in der gleichen Besetzung spielen, harmonierten im Angriff und fanden ein ums andere Mal den Weg durch die Reuse. Sie spielten gewissermaßen "Anything you can do I can do better" mit den Ottendorfern. Zur Halbzeit stand es folgerichtig 29:34. Auch im dritten Abschnitt neutralisierten sich die beiden Teams nahezu, ehe der BCO urplötzlich zu einem 18:3-Lauf ausholte und das Spiel vorerst kippte. Hauptverantwortliche waren die Gebrüder Weidner, die jeweils fünf Zähler und einen Dreier beisteuerten. Doch die 61:52-Führung war trügerisch. Noch hatte die Lok nicht ihre komplette Kohle verbrannt. Angetrieben von Topscorer Christian Haufe egalisierte sie binnen kürzester Zeit den Rückstand. Dann schienen die Vorräte der Kohlekammer aber wirklich erschöpft, man merkte den Nossenern das doch schon fortgeschrittene Alter und die schwindende Athletik mehr und mehr an. Ottendorf zog noch einmal defensiv an, wilderte in den Passwegen und ließ keine einfachen Würfe mehr zu. Offensiv agierten die Rödertaler, unbeeindruckt von der verspielten Neun-Punkte-Führung, eiskalt in den Schlussminuten und fuhren den 66:62-Sieg nach Hause. In beiden Partien wurden brenzlige Situationen gegen Ende mit Abgeklärtheit und höchster Konzentration gelöst, was letztendlich ausschlaggebend war.

Für Ottendorf spielten: T.Bürger (23 Punkte/2 Dreier), S.Daehne (16/1), R.Feller (5/1), R.Genz (3), F.Gruber (16), J.Renger (0), M.Schwager (3), C.Steglich (2), E.Weidner (15/3), M.Weidner (46/2)

 

Text: Kai Gleisberg