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Görlitzer BC - BC Ottendorf-Okrilla 2. 80-64 (40-31)

Und der schwerste Brocken stand gleich zu Beginn auf dem Programm. Die Squirrels hatten ihren oberligaerfahrenen Hünen Frank Jacob dabei, den es hieß weit weit weg vom Korb zu halten. Stichwort "weit weit weg": Direkt der erste Dreierversuch von Tom Bürger traf ins Schwarze und war der Auftakt für eine schnelle 2-7-Führung der Gäste. Die Hausherren schlugen postwendend zurück und gingen ihrerseits 8-7 in Front. Noch war bei weitem nicht abzusehen, welches Team hier den besseren Tag erwischen sollte. Ottendorf versuchte, mit einer Zonenverteidigung den körperlich überlegenen Görlitzern Herr zu werden. Dies gelang zunächst auch ganz ordentlich, was einen 16-17-Viertelstand zur Folge hatte.

Dumm nur, dass auf das erste Viertel im Normalfall immer das zweite Viertel folgt - BCO2-intern auch bekannt als "das schwarze Viertel". Regelmäßig bricht die Mannschaft nach 10 gespielten Minuten ein und egalisiert so jeden noch so guten Start fast von alleine. So auch dieses Mal. Wie durch Hexerei gelang nun sechs Minuten lang gar nichts mehr - Pässe wurden im Spielaufbau fahrlässig weg- oder in die Arme der Gegner geworfen, Würfe mit geringen Erfolgsaussichten genommen, die Eichhörnchen zu leichten Korbgelegenheiten eingeladen beziehungsweise Jacob & Co. bei Fehlwürfen zu viele offensive Rebounds gestattet. Diese wussten die Geschenke dankbar anzunehmen und erhöhten ohne mit der Wimper zu zucken auf 28-17, bevor BCO-Kapitän Maik Weidner mit zwei erfolgreichen Freiwürfen dem Spuk vorerst ein Ende setzte. Er war es auch, der mit weiteren acht seiner insgesamt 17 Zähler diese Periode doch noch erträglich gestalten konnte - 40-31 stand es zur Halbzeit.

Leider verlief auch das dritte Viertel nicht eben nach Wunsch, Görlitz punktete phasenweise fast nach Belieben und Ottendorf hechelte hinterher. In dieser Phase merkte man besonders, dass den Rödertalern ein etatmäßiger Aufbauspieler mit einer ordnenden Hand fehlt. Zwar blitzte nicht selten das spielerische Potential der Mannschaft auf, an dem 67-46-Rückstand vor Start der Schlussperiode änderte das jedoch auch nichts.

Von Aufgeben konnte aber noch längst keine Rede sein, denn die Gäste packten noch einmal den Reserve-Tiger in den Tank und spulten umgehend einen 10-3-Lauf ab, der Görlitz doch noch einmal kurz ins Grübeln brachte. Der fünfte Dreier von "Mr. Überall" Bürger verkürzte sogar noch auf 72-59. Die wiederentdeckte spielerische Leichtigkeit mit uneigennützigem Spiel kam am Ende dann leider doch etwas zu spät, da die Hausherren einfach zu abgezockt waren, um sich den neunten Sieg im neunten Spiel noch nehmen zu lassen. Am Ende hieß es 80-64 für die Squirrels.

BC Ottendorf-Okrilla 2. - Dresden Titans 3. 96-65 (54-36)

Das vierte Viertel des vorhergehenden Spiels ließ allerdings schon erahnen, dass es nun für die Jugendtruppe der Titans ganz schwer werden würde. Und die Vorzeichen logen nicht. Angetrieben von "Point Forward" Sven Daehne, der seine beste Magic-Johnson-Impression gab und in schöner Regelmäßigkeit den unerhört freien Mitspieler fand, war man schnell 10-0 in Front und schaute nie wieder zurück. Die in ihrem recht zarten Alter schon mit reichlich Arroganz "gesegneten" Jung-Titanen wurden zunehmend kleiner im Rückspiegel. Besonders die "Men among boys" Bürger, Weidner und Florian Gruber wilderten nach Belieben in der gegnerischen Zone und kombinierten für zusammen 71 Punkte und 70% Feldtrefferquote.

Auch nach einer komfortablen 54-36-Führung zum Halbzeit-Tee ließen die Ottendorfer nicht nach und spielten konzentriert ihren Stiefel herunter. So stand am Ende ein nicht minder komfortabler 96-65-Sieg zu Buche, in dem sowohl Daehne (9 Punkte/9 Rebounds/8 Assists) als auch Weidner (28/8/9) mit Triple Doubles flirteten, sprich zweistelligen Werten in drei Kategorien. Dies waren allerdings nur zwei Beispiele für eine homogene BCO-Truppe, die auch schon in der Niederlage zuvor viel Positives erkennen ließ. Besonders die hohe Quote an direkt vorbereiteten Körben (gegen Görlitz: 18 Assists bei 22 Feldtreffern, Titans: 29 Assists bei 41 Feldtreffern) war Ausdruck selbstlosen Teamplays.

Für Ottendorf spielten: T. Bürger (21/22 Punkte, 5/1 Dreier), S. Daehne (6/9, 0/2), R. Feller (2/6), F. Gruber (1/21), O. Kunze, M. Schwager (4/2, 1/0), C. Steglich (2/4), E. Weidner (11/4), M.Weidner (17/28)

Text: Kai Gleisberg