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Für uns ungewohnt waren die DBB-Miniregeln (Spiel auf hohe Körbe, 3 Punkte bei Treffer außerhalb der Zone, Verteidigung erst ab Freiwurflinie, laufender Wechsel möglich) und die sehr kleine Halle in der Jahnschule ohne Zonenmarkierung. Mit allen Gegnern einigten wir uns, dass 3 Punktewürfe, weil die Linien fehlten, entfallen. Im 1.Spiel hatte die körperlich überlegene und nur aus Jungen bestehende Mannschaft der BG Zehlendorf uns wahrscheinlich unterschätzt. Nicole und Jannes zogen schnell und trickreich am Gegner vorbei und brachten uns mit 5:2 in Führung. Doch kurz danach lagen die Berliner 5:6 vorn. Nun folgten tolle 5 Minuten von Nicole. Obwohl ihre Gegenspieler teils einen Kopf größer waren, zog sie rechts wie links an ihnen vorbei, markierte 11 Punkte in Folge. Mitte der 1.Halbzeit stand es 16:8 für uns. Es galt aber auch mit den Kräften sparsam umzugehen, weil noch weitere 2 oder 3 Spiele am Sonnabend auf dem Programm standen. Deshalb wechselten wir laufend durch, alle erhielten eine Verschnaufpause. Außer Julia, die noch nie in der U10 gespielt hatte, kamen nun alle zum Einsatz. Jannes und Sören trugen verstärkt zum Treffersegen bei, allerdings nur, wenn sie auch bis unter den Korb zogen und nicht den Erfolg mit Weitwürfen hinreisen ließen. Neben dem erfolgreichen Angriffspiel muss die starke Defense aller, besonders der Einsatz von Emma Luna, Janik und Eleni erwähnt werden. So gingen wir relativ beruhigt mit 30:16 in die Halbzeit. Zu Beginn des 2.Spielabschnittes trat Zehlendorf noch einmal in Bestbesetzung an, verteidigte härten, was zu vielen Freiwürfen für uns, aber nur zu 2 von 8 Treffern führte. Unser Vorsprung schmolz auf 33:24, auch weil zu viele Einzelaktionen nicht erfolgreich abgeschlossen wurden. Als wir in den letzten 5 Minuten wieder mehr als Team auftraten und beim Gegner die Kräfte nachließen, kamen wir auf einen verdienten 48:30-Sieg.

Im 2.Spiel gegen Alba Berlin in der benachbarten großen Jahnhalle wurden uns beizeiten die Grenzen aufgezeigt. 12 fast gleichwertige, nicht übermäßig große, dafür unwahrscheinlich schnell spielende, weil nicht dribbelnd sondern den Ball passende Jungen, die vorher USV Hale mit 69:0 schlugen, waren eine Nummer zu groß für uns. Nach wenigen Minuten stand es 0:16 gegen uns. Wir entschieden uns, aus dem Kreis unserer besten Drei (Nicole, Jannes, Söfen) nur jeweils einen einzusetzen und die Kräfte zu schonen. Als es nach 10 Minuten 0:30 und zur Halbzeit 1:38 stand, drohte uns ein Debakel wie Halle. Doch in der 2.Halbzeit gelangen uns einige gute Aktionen. Die 14:68-Niederlage spiegelt den Leistungsunterschied wider, mehr war kaum drin.

Im 3.Vorrundenspiel gegen USV Halle, wiederum in der großen Jahnhalle, wollten wir eigentlich zu Beginn klaren Fronten schaffen. Doch was macht man, wenn man die klarsten Chancen nicht verwertet und der technisch unterlegene Gegner einige Zufallstreffer markiert (1.Halbzeit 17 Nahwürfe nicht getroffen) ? Lange stand es deshalb 0:0 bzw. 4:4. Als unsere Würfe konzentrierter ausgeführt wurden, kam auch der Erfolg. Wir zogen auf 10:4 und bis zur Halbzeitpause auf 20:6 davon. Unsere Defense stand auch in diesem Spiel ganz gut, so dass wir mit einem 17:0-Lauf unseren Vorsprung weiter ausbauen konnten. Den Hallensern gelang in den letzten Spielminuten etwas Ergebniskosmetik, doch die 47:12-Niederlage konnten sie nicht vermeiden.

Hinter Alba Berlin aber vor Zehlendorf und Halle wurden wir somit Gruppenzweiter. Das bedeutete ein weiteres Spiel am Samstag gegen den 1. der Gruppe II Friedenauer TSC. Beide Teams waren somit unter den besten Sechs. Berlin-Friedenau hatte aber den Vorteil, nur 2 Gruppenspiele in den Beinen zu haben. Zu allem Überfluss verletzte sich Jannes bei der Erwärmung und musste zunächst auf der Bank bleiben. In der kleinen Halle entwickelte sich ein gutklassiges und abwechslungsreiches Spiel, was von beiden Eltern-Geschwister-Fangruppen lautstark unterstützt wurde. Unheimlich stark, wie Nicole den mit Abstand besten Berliner im Griff hatte. Alle, aber besonders auffallend die kleine Emma Luna, kämpfen einsatzstark um jeden Ball. Die Führung wechselte bis zur Halbzeit 10 x. Beim Stand von 23:23 wurden die Seiten gewechselt. Mitte der 2.Halbzeit stand es immer noch 31:31, doch man merkte, wie unsere Kräfte langsam schwanden. Nachteilig wirkte sich auch aus, dass Charlotte mit Fieber anreiste und uns als wichtiger Ergänzungsspieler im Turnier fehlte. Aus der harten Gangart von Friedenau, die viele Nahwürfe durch Foul verhinderten, konnten wir kein Kapital schlagen: Freiwürfe Friedenau 1 von 4, BCO 2 von 17. Die hohen Körbe und die nur um 1 m verkürzte Freiwurfentfernung kamen uns nicht entgegen. Zudem bekam Nicole einen Hieb auf dem Arm und musste ausgewechselt werden. Nur durch den Kräftevorteil kam der Friedenauer TSC zu einem in der Höhe nicht verdienten 36:51-Sieg. Natürlich gab es traurige Gesichter der Spieler nach dem Spiel, doch die Trainer und Eltern waren keinesfalls enttäuscht von der Superleistung. Friedenau war damit unter den ersten Drei, wir mussten um die Plätze 4 – 6 spielen.

   Im 1.Spiel am Sonntag unterlag Herkenrath gegen Lichtenrade. Leider warteten wir vergebens auf Herkenrath. Da keine Ergebnisse und Ansetzungen in der Halle ausgehangen wurden (!), hatte die Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen die Zeiten verwechselt und kam 2 Stunden zu spät in die Halle. Schade für uns, wir hätten gern auf den kampflosen Sieg verzichtet. Es wäre auch eine Chance für die jüngeren und keinen Spieler gewesen. Im letzten und einzigen Spiel des Sonntags ging es gegen VfL Berlin-Lichtenrade um Platz 4. Außer beim 0:2 und 2:3 lagen wir immer in Führung. Auch deshalb, weil wir nicht nur mit vollen Tempo zum Korb dribbelten und unbedingt den Wurf suchten. Wir zogen nur in 1:1-Situationen oder wenn wir ganz frei waren zum Korb. So dribbelten wir aus der belagerten Zone heraus, positionierten uns neu, überschauten erst einmal die Lage und entschieden dann situationsabhängig. Beim 1:1 waren Nicole, Jannes und Sören, der sich von Spiel zu Spiel steigerte, nicht zu halten. Mitte der 1. Halbzeit schöpften die Berliner beim Stand von 11:9 noch Hoffnung, dann zogen wir auf 17:9 und bis zum Seitenwechsel auf 21:14 davon. Da wir in der 2.Halbzeit konditionell gut drauf waren, bauten wir kontinuierlich unseren Vorsprung aus (33:17, 43:21). Nun war das Spiel entschieden. Beide Teams gaben den Wechselspielern eine Chance. Unser 47:33-Sieg war ab der 8.Minute nie ernsthaft gefährdet..

Erfreuliches Fazit diese Turniers: Alba Berlin ist konkurrenzlos und verdient Turniersieger geworden. Wir haben trotz körperlicher Unterlegenheit und dem Einsatz von 6 Mädchen bzw. 6 Spielern, die nächstes Jahr noch U9 spielen können, knapp gegen den Zweitplazierten Friedenau verloren und einen hervorragenden 4.Platz belegt.

Hätte der Überkreuzvergleich gegen Friedenau erst am Sonntag stattgefunden, wäre vielleicht sogar der 2. oder 3. Platz möglich gewesen. Mit Nicole hatten wir die überragende Spielerin des Turniers, sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung. Alle haben sich im Turnierverlauf mächtig gesteigert (besonders Janek und Emma Luna), abgeklärter reagiert und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Auf die Leistung der Mannschaft können Trainer und Eltern stolz sein und optimistisch in die nächste Saison blicken. Die Teilnahme am 35.Minifestival 2014 ist schon im Visier.

Großen Dank auch an die zahlreichen Eltern, die uns nach Göttingen gefahren haben, die Kinder in der Jugendherberge betreut und beim Spiel (BCO-Fahne – siehe Bild) aktiv und lautstark unterstützt haben. Die Tage in Göttingen und in der schönen Jugendherberge in Northeim werden bestimmt in guter Erinnerung bleiben

Weitere Info’s und der Turnierendstand aller AK sind unter www.bg74.net/mini-turnier abrufbar.

Jürgen

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