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Das erste Spiel des Tages zwischen dem BC Dresden und dem MSV Bautzen wurde erst in der Schlussminute entschieden. Der lediglich mit 5 Spieler(innen) angetretene BC hatte in der entscheidenden Phase die stärkeren Nerven und konnte das Feld mit einem hauchdünnen 72:71 als Sieger verlassen.

Sichtlich erschöpft von diesem Kraftakt ging es für den BC nun gegen 7 frische Ottendorfer. Diese zeigten auch gleich zu Beginn der Partie, dass für sie in diesem Spiel nur ein Sieg zählt. Angetrieben vom gut aufgelegten Tobi Ingler, der 10 der ersten 12 Punkte markierte, konnte man sich schnell absetzen und diese Führung bis zum Ende des ersten Viertels auf ein 27:16 schrauben. Auf Dresdner Seite hielt in dieser Phase nur die stark spielende Lucille Peroche dagegen, doch auch ihre Kräfte schwanden. Unter den Anfeuerungsrufen der mitgereisten Eltern packten die jungen BCOler im zweiten Spielabschnitt noch eine Schippe drauf. Mit einer deutlich aggressiveren Defense und besserem Reboundverhalten, bei dem sich vor allem Caro Kraiß und Tim Mildner mit 22 eingesammelten Abprallern auszeichneten, konnten sie den Vorsprung immer weiter ausbauen und sich bis zur Halbzeit ein beruhigendes Punktepolster aufbauen. 49:24 hieß es nach 20 gespielten Minuten.

Für einige war dieser Vorsprung scheinbar zu beruhigend. Mehr und mehr Nachlässigkeiten schlichen sich in das Spiel der Rödertaler. Im Abschluss fand der Ball nun seltener den Weg durch die Reuse und in der Defense ließ man dem Gegner viel Platz. Ein ausgeglichenes drittes Viertel war die Folge. Noch immer sah es nach einem sicheren Sieg für den BCO aus. Aber die Landeshauptstädter wollten sich noch lange nicht geschlagen geben. Mit 70 Minuten Spielzeit in den Beinen zwangen sie die Ottendorfer zu Fehlern und verwerteten ihre Chancen nun hochprozentig. Doch obwohl der Vorsprung nun Stück für Stück schrumpfte, geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. Am Ende stand ein immer noch deutlicher 72:59-Erfolg, der jedoch höher hätte ausfallen müssen. Dementsprechend unzufrieden waren auch die Trainer und forderten im zweiten Spiel noch einmal höchste Konzentration.

Gegen die 6 „Tigers“ legte man auch gleich los wie die Feuerwehr. Zahlreiche Ballgewinne führten zu schnellen Punkten und einer verdienten 10:2-Führung nach nur 3 gespielten Minuten. Max Zumpe konnte in dieser Phase, wie auch schon im Spiel zuvor, zahlreiche Ballgewinne und Rebounds verbuchen oder zwang seinen Gegner zu Fehlern. Im Angriff behielt er selbst jedoch die Nerven und konnte seine Chancen effektiv und hochprozentig nutzen. Auch im weiteren Verlauf des 1. Viertels setzte man die Gastgeber gut unter Druck, verpasste es jedoch schon deutlicher davonzuziehen. Viele Würfe und Korbleger fanden nun nicht mehr ihr Ziel. Das 20:10 am Ende der ersten zehn Minuten stimmte jedoch noch immer positiv. Doch anstatt da anzusetzen, wo sie aufgehört hatten, ließ der Nachwuchs des BCO die Zügel nun ein wenig schleifen. Ähnlich wie im ersten Spiel erlaubte man dem Gegner zu viele Korbaktionen und netzte selbst zu selten ein. 33:24 stand es zur Halbzeit. Es war also noch nichts entschieden.

Die folgende Ansprache wirkte dann jedoch Wunder. Viel aufgeweckter und mit einem noch größeren Willen kam man aus der Kabine. Allen voran der erst 10-jährige Marcel Brochlitz. In Offensive wie Defensive zeigte er keinen Respekt vor den körperlich überlegenden Spielern und konnte immer wieder Akzente setzen. Zusammen mit Pascal „Mini“ Falkenberg, der nun auch das ein ums andere Mal gutes Timing zeigte und Pässe der Bautzener abfing, erzielte er 16 der folgenden 20 Punkte. Trotz schwindender Kräfte gaben die 7 Ottendorfer noch einmal alles, verteidigten wie vom Trainergespann vorgegeben und schlossen ihre Angriffe meist sicher ab. Auch Arian Sadriu konnte seine Unsicherheit ablegen, einen Ballgewinn erzielen und sich beinahe auch noch in die Punkteliste eintragen. Dem 16:8 im dritten Viertel ließen die Ottendorfer ein noch stärkeres Schlussviertel folgen. Das 20:8 der letzten 10 Minuten besiegelte den zweiten Erfolg an diesem Tag und ließ den Nachwuchs in Freundengesänge versinken.

Angesichts der dünnen Spielerdecke kann man mit diesem Ergebnis zufrieden sein. Natürlich liegt noch viel Arbeit vor den Jungs und Mädchen, doch sie haben auch an diesem Wochenende gezeigt, dass nicht allein die Körpergröße einen guten Basketballer ausmacht. Gegen meist ältere und größere Gegner konnten sie sich durch Einsatz, Technik und Schnelligkeit durchsetzen.