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Nun folgte der Auftritt von Flügelspieler Marc Naumann. Durch sehr gute Verteidigung und guten Aktionen zum Korb konnte er sieben Punkte in Folge erzielen und oftmals nur mit Fouls gestoppt werden. Ottendorf eroberte sich dadurch die Führung zurück. Als nun auch noch Kapitän Eric Schmöller Verantwortung übernahm, konnte die Führung leicht ausgebaut werden. Dem BCO gelang es mit einer knappen 37:33 Führung in die Halbzeit zu gehen, wobei vor allem die Verteidigung im zweiten Viertel maßgeblich zu diesem Teilerfolg beitrug. Lediglich sieben Punkte ließ der BCO von der Offensivstärksten Mannschaft der Liga zu!

Nach der Halbzeit war wieder der BCO am Drücker. Ein 10:2 Lauf sicherte die höchste Führung in diesem Spiel. 47:37 zeigte die Anzeigetafel nach vier Minuten Spielzeit in der zweiten Spielhälfte. Leipzig spielte nun aggressiver und stellte ab und an auf eine Zonenpressverteidigung um. Dies bereitete den BCO überraschend einige Probleme. Die Zuspiele wurden nun zu ungenau gespielt und ein System im Angriff war auch nicht mehr zu erkennen. Leipzig kämpfte sich nun Punkt um Punkt heran. Oftmals musste der BCO mit Hilfe von Fouls die Leipziger stoppen, welche dann Ihre Freiwürfe sicher verwandelten. Nach dem dritten Viertel stand es folgerichtig nur noch 53:51 für den BCO.

Im letzten Viertel boten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch in der Offensive. Zuerst konnte der BBVL an die letzten Minuten im dritten Viertel anknüpfen und neun Punkte in Folge erzielen. Dadurch konnten die Leipziger bis auf 53:60 davon ziehen. Doch der BCO konterte ebenfalls mit einem 9-Punktelauf. Nach sechs Minuten stand es dann 62:60. In den letzten vier Minuten passierte nicht mehr viel. Beiden Mannschaften war nun anzusehen, dass es ein hartes aber faires Spiel war. Demzufolge litt nun die Konzentration der Spieler. Viele Abspielfehler auf beiden Seiten, gezwungene Würfe, welche ihr Ziel nicht fanden waren nun das Bild des Spiels. Dementsprechend waren auch die letzten beiden Aktionen in diesem Viertel. Ottendorf hatte noch einen Angriff, welcher zu schnell mit einem Wurf abgeschlossen wurde. So kam der BBVL noch einmal zu einem eigenen Angriff, konnte jedoch nur einen Dreier nehmen, welcher nicht sein Ziel fand.

Nach 40 Minuten hieß es 64:64 was bedeutet, dass eine Verlängerung die Entscheidung bringen musste. Auch nach der regulären Spielzeit schenkten sich beide Mannschaften nichts. Wie schon das gesamte Spiel über wurde von beiden Mannschaften gut verteidigt. Immer wieder waren es schlechte Würfe, welche genommen werden mussten. Wenn die eine Mannschaft punktete, punktete im Gegenzug die andere. Nach vier Minuten konnten die Eagles eine knappe 66:71-Führung aufbauen. Der BCO konnte sich 27 Sekunden vor Schluss wieder bis auf 70:72 heran kämpfen. Doch was dann geschehen sollte, haben die Spieler und Zuschauer im heimischen Karpen wohl noch nie erlebt.

Bis dahin haben die Schiedsrichter eine sehr gute Leistung abgegeben, an welcher es nichts auszusetzen gab. Beide Mannschaften hatten sich auf die Linie der Schiedsrichter eingestellt. Nach einem Reboundfoul durch Kapitän Schmöller, welches sein Fünftes war, musste er auf die Bank. Zwei Punkte Rückstand und zwei Freiwürfe für Leipzig. Als der für Schmöller eingewechselte  Spieler fragte, welchen Spieler er verteidigen musste und Schmöller die Nummer 14 sagte, verstand der Schiedsrichter, welcher mehrere Meter entfernt stand, eine "Beleidigung" und gab noch ein technisches Foul gegen die Bank. Die Zuschauer in der Halle und Spieler waren empört. Mit sicherlich zu vielen Emotionen fragten Spieler und Trainer nach dem Anlass für diese Entscheidung, doch die Schiedsrichter ließen kein Gespräch zu. Als nun der zweite Schiedsrichter gegen Christian Witt ein weiteres technisches Foul pfiff, waren die Emotionen von Trainer Martin Ranft weiter angestiegen und es gab das dritte technische Foul. Innerhalb von 10 Sekunden haben es die Schiedsrichter geschafft, das Spiel zu entscheiden. Mit 27 Sekunden auf der Spieluhr, acht Freiwürfen und Einwurf von der Mittellinie für den BBV Leipzig, war das Spiel gegessen.

Am Ende gewann der BBV Leipzig sicherlich auch verdient mit 70:77, doch wie der Sieg zustande kam ist sicherlich auch für den BBV Leipzig ein wenig überraschend. Die Schiedsrichter haben 44 Minuten und 33 Sekunden auf sehr gutem und hohem Niveau gepfiffen, es jedoch in der entscheidenden Phase an Fingerspitzengefühl vermissen lassen. Durch die Niederlage wird der BCO sein Saisonziel korrigieren müssen. In den verbleibenden beiden Spielen der Hinrunde müssen nun zwei Siege her. Vor allem muss nach drei Niederlagen zu Hause wieder mal ein Heimspiel gewonnen werden.

STATISTIK

Bilder vom Spiel

 

Autor: Martin Ranft