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Zwar war es kurz darauf auch erst einmal wieder vorbei mit dem Offensivfeuerwerk der Gäste, aufzuholen gelang den auch offensiv etwas glücklos agierenden Ottendorfer trotzdem nicht. Nur zwei Körbe aus dem Spiel heraus brachten sie im kompletten zweiten Viertel im Korb unter, der Rest der 14 Punkte waren Freiwürfe. Mit einem Halbzeitstand von 26:39 war noch alles völlig offen, doch ein Augenschmaus war die Partie bis dato bei weitem nicht.

Es sollte zunächst noch schlimmer kommen – drei Minuten nach Beginn des dritten Spielabschnitts schraubten die robusten und körperlich überlegenen Sparkassler eine 45:28-Führung, die höchste des Spiels zusammen. Damit schienen sie allerdings nur positive Erinnerungen in den BCO-Akteuren hervorzurufen (letzte Saison konnte ein 16-Punkte-Halbzeitrückstand gegen den gleichen Gegner noch in einen 84:82-Sieg gedreht werden), denn plötzlich spielten diese drauf los wie die Feuerwehr. Endlich griff die Zonenverteidigung und hielt den Gegner mehr als drei Minuten gänzlich ohne Punkt. Das alles wäre wertlos gewesen, wenn die Ottendorfer sich auf der anderen Seite weiterhin so schwer getan hätten mit den gut stehenden Freitalern – doch der Erfolg hinten beflügelte nun auch die Offensive. Rene Genz und Sascha Richter setzten sich nun entweder selbst immer wieder stark in Szene oder wurden perfekt von ihren Mitspielern bedient. Und so kam es dass diese beiden Haudegen zusammen für alle Punkte des folgenden 15:0-Laufes verantwortlich zeichneten.

Es war  wieder ein ausgeglichenes Spiel, was den Gästen gar nicht schmeckte. Die versteiften sich nun auf Gezeter mit den Schiedsrichtern, obszöne Mutterwitze oder unnötig harte Fouls – und vergaßen dabei völlig das Basketballspielen. Gegen Ende des dritten Viertels hatte der BCO doch tatsächlich wieder eine Führung inne (53:50). Mit ein bisschen mehr Abgebrühtheit hätte diese auch nach Hause geschaukelt werden können, jedoch traten urplötzlich wieder alte Schwachstellen wie das mangelnde Ausboxen beim Rebound oder die teils fehlende Aggressivität in der Defense zu Tage. Eiskalt nutzte vor allem BSG-Topscorer Stefan Krahnert diese aus, erzielte neun seiner 20 Zähler im Schlussabschnitt und brachte damit sein Team wieder auf die Siegerstraße. Ein 60:65 ist durchaus in fünf Minuten verbleibender Spielzeit noch aufholbar, was aber im Allgemeinen das Erzielen von Punkten voraussetzt. Es schien als hätten die Ottendorfer ihr Pulver verschossen, da es bei einem einzigen weiteren Korb blieb, während die Freitaler noch auf einen Endstand von 62:73 erhöhen konnten.

Der verpasste Sieg schmerzte, doch viel Zeit zum Nachtrauern blieb nicht, denn wenig später wartete mit dem TV 1848 Bischofswerda der nächste Gegner. Die Devise gegen die körperlich und spielerisch unterlegenen Schiebocker war ein klarer Erfolg. Entsprechend motiviert und aggressiv gingen die Hausherren zu Werke und konnten sich Mitte des ersten Viertels mit 19:8 die erste deutlichere Führung sichern. Fast in Perfektion spielte der BCO nun das Umschalten von der Defensive in die Offensive, woraus einige Fastbreak-Punkte entstanden. Der 28:16-Stand zum Start des zweiten Abschnitts lässt das Spiel sogar noch enger erscheinen, als es eigentlich war, da den Gästen doch einige fragwürdige unkontrollierte Würfe gelangen, die im Normalfall kein zweites Mal ihr Ziel finden würden. Nichtsdestotrotz gaben sich die Bischofswerdaer nie auf – eine kurze Stärkephase brachte sie wieder auf 35:25 heran. Ein 8:0-Lauf des BCO ließ allerdings das zart aufkeimende Pflänzlein der Hoffnung schnell wieder verwelken, den geradlinigen Center-Moves des jungen Florian Gruber war kein Mittel gewachsen.

Im weiteren Spielverlauf schien es nun so, als ob die Ottendorfer die Partie mehr oder weniger schon abgehakt hatten, obwohl sie es eigentlich besser wissen müssten. Doch jedes Mal wenn Bischofswerda den Rückstand etwas verkürzen konnte, zog der BCO wieder an und gab sich trotz kurzzeitiger Schwächephasen nie eine Blöße. Angetrieben vom emsigen Sascha Richter, der nicht nur den eigenen Abschluss immer wieder erfolgreich finden konnte, sondern auch mehrfach zum freien Teamkollegen durchsteckte, und Theodor Hartmann, der alle seine 14 Punkte nach der Pause erzielte, rollte der BCO-Express zum deutlichen 88:60-Sieg. Es muss allerdings auch erwähnt werden, dass dieser wesentlich höher ausfallen hätte müssen, denn vor allem in Hälfte zwei machte der Gastgeber nicht mehr als notwendig.

Eigentlich schon immer vorhanden beim BCO, müssen trotzdem noch einmal die hervorragende Moral, der Teamgeist und die gute Stimmung innerhalb der Mannschaft hervorgehoben werden. Die aus zwei Teams zusammengesetzte Truppe harmonierte in jeder Hinsicht famos und gibt Anlass zur Hoffnung auf einen erfolgreichen Verlauf der Bezirksliga-Saison 2010/11.

Für den BCO spielten: T. Bürger (5), R. Genz (20 Punkte), K.Gleisberg (4), F. Gruber (8), T. Hartmann (23), P. Krahl (2), S. Peters (6), M. Ranft (16), J. Renger (2), S. Richter (50), T. Scholz (14)

Statistik zum Spiel gegen BSG Ostsächsische Sparkasse Dresden

Statistik zum Spiel gegen TV 1848 Bischofswerda

Autor: Kai Gleisberg